In meinem letzten Artikel habe ich dir ja schon berichtet worum es beim Modemanagementstudium eigentlich geht und dir von meinen eigenen Erfahrungen berichtet. Falls du den Studiengang oder einen ähnlichen auch für dich entdeckt hast, dann geht es nun daran die richtige Uni und den richtigen Studiengang im Bereich Modemanagement zu wählen. Je nach dem für welche Uni du dich entscheidest, heißen in der Regel die Studiengänge auch unterschiedlich und haben unterschiedliche Schwerpunkte. Deswegen solltest du ein paar Dinge beachten bevor du dich bewirbst und deinen Bildungsvertrag unterschreibst. Das Wichtigste habe ich hier mal für dich zusammen gefasst inklusive Finanzierungsmöglichkeiten. Damals habe ich mir zig Beiträge im Internet durchgelesen, aber nie war es wirklich passend für meinen Studiengang. Ich hoffe dieser Artikel erspart dir sehr viel Recherchearbeit. Also viel Spaß beim Lesen.

Modemanagement: Was sollte ich bei der Wahl der Hochschule beachten?
Ein staatlich anerkannter Abschluss
Ich war gefühlt bei hunderten von Informationsveranstaltungen bevor ich mich für eine Schule entschieden habe. Wichtig ist, dass der Abschluss und somit auch der Studiengang staatlich anerkannt sind. Ansonsten kannst du weder Bafög oder Stipendien beantragen, noch ist dein Abschluss gleichwertig dem eines Uniabsolventen. Du wirst es auch schwer haben einen Masterstudiengang zu finden für den du zugelassen werden kannst. Deswegen gucke bitte bei der Wahl des geeigneten Studiengangs für dich immer zuerst, ob er staatlich anerkannt ist.
Der Studienstandort
Zudem empfiehlt es sich eine Schule zu wählen, wo du die Möglichkeit hast nebenbei relevante Berufserfahrung zu sammeln. Wenn die Uni irgendwo im nirgendwo ist, ist es relativ unwahrscheinlich, dass du einen Werkstudentenjob in der Modeindustrie finden wirst. Dieses Thema ist super wichtig, denn mir ist aufgefallen, dass potentielle Arbeitgeber viel weniger auf deine schulische Ausbildung schauen als auf deine praktischen Erfahrungen. Wenn du also nach einem so teuren Studium nicht noch ewig als Praktikant/in arbeiten möchtest, dann suche dir auf jeden Fall einen für deine spätere Karriere relevanten Werkstudentenjob. Im Übrigen muss dieser nicht zwangsläufig in der Modeindustrie sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es reicht in der für dich relevanten Abteilung Erfahrungen zu sammeln ohne dass es ein Modeunternehmen ist. Bevor ich mein letztes Praktikum gemacht habe, habe ich beispielsweise als Werkstudentin in einem Verzeichnisunternehmen gearbeitet und dennoch problemlos Angebote für Praktika von Modeunternehmen erhalten. Es empfiehlt sich allerdings, wenn man keinen Werkstudentenjob in der Modeindustrie findet, in einer ähnlichen Branche zu arbeiten, denn dann unterscheidet sich deine Tätigkeit dort nicht sehr viel von deinem Traumjob.
Der Seminarplan
Um die Möglichkeit von Werkstudentenjobs zu nutzen, solltest du auch auf den Stundenplan achten. Im Gegensatz zu staatlichen Unis ist es in der Regel nicht möglich deinen Stundenplan selbst zu gestalten, da du die Module im Klassenverband besuchst. Deshalb ist es wichtig, dass du nicht die ganze Woche von 9.00 bis 17.00 Uhr Uni hast. Ansonsten fallen nämlich schon mal 99% aller Jobs weg. Hinzu kommt die Frage, ob an deiner Uni eine Anwesenheitspflicht besteht. Ich bin froh, dass meine keine hat, denn so kann ich selbst entscheiden, bei welchen Vorlesungen ich anwesend sein sollte und welche ich ausfallen lassen kann, um Geld zu verdienen.
Die Prüfungen
Neben der Anwesenheitspflicht händeln Privatschulen auch gerne das Thema Prüfung unterschiedlich. Manche Schulen behandeln zum Beispiel zwei Wochen am Stück ein Modul und schreiben dann sofort eine Prüfung. Bei anderen Unis werden alle Prüfungsleistungen zum Ende des Semesters erbracht und dann gibt es noch die Mischformen. Was dir im Übrigen auch bewusst sein sollte: An Privatschulen hast du meistens viel kürzere Semesterferien. Ich habe pro Semester knapp einen Monat frei. Meine Freunde, die an staatlichen Unis studieren, haben oft drei Monate frei.

Modemanagement: Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Wie bereits in meinem letzten Artikel erwähnt, kostet das Studium in der Regel zwischen 25.000 und 35.000€. Hinzu kommen deine Lebenshaltungskosten wie zum Beispiel Miete, Essen, Handygebühren und das Semesterticket. Je nach dem, ob du dich selbst kranken versichern musst, kommt auch dieser Beitrag noch dazu. So kommt schnell eine ziemlich große monatliche Summe zusammen, die regelmäßig und vor allem pünktlich bezahlt werden muss. Falls dich deine Eltern nicht finanziell unterstützen können oder dieses Geld nicht für die Deckung aller Kosten ausreicht, gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Die wichtigsten habe ich dir hier zusammen gefasst.

- Bafög: Wenn du Anspruch auf Bafög hast, empfehle ich dir ganz stark dies zu beantragen, denn bei den meisten Privatschulen geht knapp der gesamte Bafög Höchstsatz (aktuell 853€ im Monat) für die monatlichen Unigebühren und Krankenversicherung drauf. Das Gute ist allerdings, dass du vom Bafög nur die Hälfte und maximal 10.000€ zurückzahlen brauchst. Die Rückzahlung beginnt fünf Jahre nach deinem Bachelor Abschluss und seit April 2020 musst du vierteljährig 390€ zurückzahlen. Solltest du ein zu geringes Einkommen haben, dann gibt es auch die Möglichkeit, die Rückzahlung zu verschieben. Du brauchst also keine Angst vor den Schulden haben.
- Rabatte von den Unis: Bei den meisten Schulen gibt es einen Rabatt, wenn du die Studiengebühren auf einmal, jährlich oder halbjährlich bezahlst. Deswegen kann ich eine monatliche Zahlung nur im Notfall empfehlen. Zudem bieten viele Privatschulen auch Early Bird Rabatte an. Desto eher du dich also auf einen Studiengang bewirbst und desto eher du den Vertrag unterschreibst, umso weniger Studiengebühren musst du zahlen. Teilweise macht das bis zu 3.000€ Unterschied auf den Gesamtpreis.
- Stipendien: Da Modemanagement kein berühmter Studiengang ist und auch oft unterschiedliche Namen hat, gibt es keine speziellen Stipendien dafür. Manchmal bietet die Schule Leistungsstipendien an, aber das kommt immer auf die Uni an. Ansonsten kannst du auch versuchen dich auf betriebswirtschaftliche Stipendien zu bewerben. Wenn du allerdings nicht einer bestimmten Minderheit angehörst oder du dich außerordentlich sozial engagierst, wird es schwer ein Stipendium zu finden. Leichter wird es, wenn du planst ein Auslandssemester zu machen und dafür zusätzliches Geld brauchst. Für solche Zwecke werden gerne Stipendien vergeben, aber achte darauf diese rechtzeitig zu beantragen. Nicht selten läuft die Bewerbungsfrist schon knapp ein Jahr vor deinem Auslandssemester ab.
- KFW-Studienkredit: Es gibt verschiedene Studienkredite, allerdings ist der KFW meiner Meinung nach einer der besten. Ich habe selbst lange überlegt, ob ich einen Kredit aufnehmen soll. Da meine Mama alleinerziehend ist, konnte sie es sich nicht leisten meine Studiengebühren zu bezahlen. Aus diesem Grund habe ich mich für den KFW Kredit entschieden. Die Konditionen sind im Vergleich zu anderen sehr gut und die Voraussetzung ihn gewilligt zu bekommen, sind human. Zudem ist das Rückzahlungsrisiko auch ziemlich gering, denn man kann die Raten extrem klein festlegen und über einen sehr langen Zeitraum verteilen.

- Nebenjobs: Über die Wichtigkeit von Werkstudentenjobs habe ich dir ja bereits weiter oben viel erzählt. Nicht nur deine späteren Arbeitgeber erfreuen sich an deiner Nebentätigkeit, sondern auch dein Geldbeutel. Dabei solltest du allerdings beachten, dass du als Student während der Vorlesungszeit nur 20h pro Woche arbeiten darfst und während der Vorlesungsfreienzeit bis zu 40h. Somit kann dein Einkommen variieren. Man muss allerdings dazu sagen, dass es zeitlich teilweise schwer ist ein Privatschulstudium und 20h Arbeit pro Woche zu vereinen. Wenn du 20h arbeitest, verdienst du meistens auch zu viel, um noch einen Anspruch auf Bafög zu haben. Da die Studiengebühren so hoch sind, kannst du zwar unter Rücksprache mit deinem zuständigen Studentenwerk einen Antrag auf Härtefalleinkommen stellen, aber dennoch kann es passieren, dass dir Bafög komplett gestrichen wird. Überlege dir deswegen wirklich genau, ob du so viel nebenbei arbeiten möchtest. Geldlich lohnt es sich in den seltensten Fällen komplett auf Bafög zu verzichten, um 20h zu arbeiten. Als Werkstudent in Berlin verdienst du im übrigen in der Regel zwischen 10-14€ pro Stunde.
Am Anfang kann es schwierig werden einen Werkstudentenjob zu finden, da die meisten Unternehmen fortgeschrittenere Studenten suchen. Falls du auch Probleme diesbezüglich haben solltest, dann warte bis du ca. im dritten Semester bist und arbeite so lange zum Beispiel als Aushilfe in einem Bekleidungsgeschäft. Meistens lernst du an der Front auch ziemlich viele hilfreiche Dinge über Kunden, die dir später helfen werden, denn egal in welcher Abteilung du dann arbeitest, am Ende dreht sich alles, um zufriedene Kunden.
Fazit
Wie du siehst, ist der Weg zu deinem Traumstudium gar nicht so schwer. Dank verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten ist ein Studium auch ohne oder nur mit begrenzter Unterstützung deiner Eltern möglich. Falls du dazu noch Fragen hast, dann stell sie mir gerne in den Kommentaren. Entweder beantworte ich sie dort direkt oder sammle sie für ein Q&A, aber dann schreibe ich das zu deinem Kommentar.