Mit dem Auto durch Frankreich: 6 Dinge die du vor deinem Roadtrip wissen solltest

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Travel
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

2019 haben mein Freund und ich uns das erste Mal mit dem Auto nach Frankreich gewagt. Nach dem wir das Jahr zuvor erfolgreich das Autowirrwar in Genua gemeistert hatten, fühlten wir uns gestärkt für den französischen Verkehr. Also kurz auf der Landkarte nachgeschaut und entschieden, welche Route es diesmal werden sollte und los ging es. Leider sind wir etwas unbedarft an die ganze Situation gegangen und waren dementsprechend schlecht vorbereitet. Deswegen habe ich die wichtigsten Learnings, die wir auf unserer Reise gemacht haben, mal für dich zusammengefasst. Ich hoffe das erspart dir ein paar Schock- sowie kurze Verzweiflungsmomente. Also lass uns gleich mit dem allerwichtigsten anfangen:

mit-dem-auto-durch-frankreich-2

Benzin ist in Frankreich teurer als in Deutschland.

Wer denkt deutsche Benzinpreise sind Wucher, sollte weder nach Italien noch Frankreich reisen. Zwar schaffen es die französischen Preise nicht die teilweise über 2€ pro Liter in Italien zu toppen, aber dennoch mussten wir immer ewig suchen, um eine Tankstelle zu finden, wo der Preis bei um die 1,50€ pro Liter lag. Hinzu kam, dass die Qualität des Benzins nicht unserer gewohnten entsprach. Bedeutet: Die Reichweite mit einem vollgetankten Tank war geringer als sonst und hat auch dementsprechend schnell abgenommen.

Versuche, wenn möglich Parkhäuser zu vermeiden, es sei denn du willst ein halbes Vermögen dafür ausgeben.

Der Vorteil eines Roadtrips ist, man ist flexibel und kann sich mehrere Orte ansehen. In den meisten Fällen kann man auch mehr mitnehmen als wenn man beispielsweise fliegt. Es gibt allerdings auch einen ganz großen Nachteil, wenn man mit dem Auto nach Frankreich fährt: das Parken! In den meisten französischen Städten gestaltet sich das Parken Nähe des Zentrums genauso schwierig wie in deutschen Städten. Der Unterschied sind allerdings die Preise für Parkhäuser oder Parkplätze. Während das Parken in Berlin am Potsdamer Platz beispielsweise auf 24€ pro Tag gedeckelt ist, liegt der Preis in Frankreich gerne doppelt so hoch. In Marseille haben wir den größten Schock auf der gesamten Reise erlebt. Nach vier Tagen im Parkhaus stand auf der Anzeige des Automaten auf einmal die schlappe Summe von 148€.

Wir dachten, wir sehen nicht richtig. Zumal uns vorher im Hotel eine Liste mit Preisen für das Parkhaus vorgelegt wurde, in der Stand, der Preis für vier Tage würde knapp 80€ betragen. Selbst da haben wir schon nicht schlecht geschluckt, da wir die Parkpreise vergessen hatten in unser Reisebudget einzukalkulieren, aber das war nichts im Vergleich zu dem tatsächlichen Preis. Die never ending Story mit den absurd teuren Parkplätzen zog sich auch durch alle von uns besuchten Städte durch. Deshalb waren wir super froh, wenn ein Hotel mal einen kostenfreien Parkplatz hatte oder man in der Nähe am Straßenrand parken konnte. Deswegen kann ich dir nur ganz stark ans Herz legen, ein Hotel mit danach auszusuchen, wo es liegt und wie man dort parken kann.

Google Übersetzer wird dein bester Freund sein, wenn du kein französisch kannst.

Uns war klar, dass man in Frankreich mit deutsch wahrscheinlich nicht weit kommen wird. Wir dachten allerdings, dass man sich zumindest in den großen Städten wie zum Beispiel Marseille oder Nizza mit englisch verständigen kann. Falsch gedacht! Vor allem wenn es ums Essen bestellen ging, war das eine unserer größten Herausforderungen. Wo wir gerade beim Thema essen sind…

Essen ist, genau wie gefühlt alles andere, wesentlich teurer.

mit-dem-auto-durch-paris-4

Wer deutsche (und vor allem Berliner) Restaurant- und Barpreise gewohnt ist, wird sich in Frankreich ziemlich erschrecken. Einmal waren wir bei Vapiano essen, weil wir dachten, gut, da werden die Preise ja vielleicht ähnlich unserer sein und wir können mal günstig essen, denn über zwei Wochen kann sowas schnell teuer werden. Auch da haben wir mal wieder falsch gelegen. Das selbe Gericht wie bei uns hat dort über 2€ mehr gekostet. Es war zwar im Verhältnis zu anderen Restaurants in Frankreich immer noch günstiger, aber nicht zu vergleichen mit unseren Preisen. Ein Cocktail hat im Schnitt 8-12€ gekostet, womit er auch preislich höher war als was wir gewohnt waren.

Die Mautstationen

Wir wussten, dass wir für die Autobahn in Frankreich Maut bezahlen müssen. An der Stelle war auch zum ersten Mal nicht der Preis schuld an unserem kurzen Verzweiflungsmoment. Zwar sollte man die Preise dafür nicht unterschätzen, aber die kann man immerhin gut planen. Das Problem war: Die Mautstation spricht lediglich Französisch. Stell dir also mal kurz folgende Situation vor – Wir fahren an die Mautstation ran nach dem wir knapp eine Stunde auf der Autobahn verbracht haben. Im Gegensatz zu Italien bekommt man auch keinen Zettel, wenn man hochfährt, sondern bezahlt immer pauschal, wenn man entweder die Autobahn oder die Region verlässt. Das wussten wir zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht. Hinter uns hatte sich inzwischen eine Schlange von mindestens zehn Autos gebildet, wovon einige auch schon gehupt haben und der französische Automat erzählt uns die ganze Zeit irgendetwas von einer card. Wir haben uns beide nur angeschaut und gedacht, ach du scheiße was machen wir jetzt. Mein Freund hätte am liebsten wieder den Rückwärtsgang eingelegt und wäre abgehauen, aber das ging ja schlecht. Und dann haben wir – ganz klein – eine Zahl entdeckt, die einen Preis genannt hat. Zu unserer Verteidigung: Man erkennt die Zahl wirklich schlecht, wenn man es nicht weiß. Nach dem wir die Zahl entdeckt hatten, hat es dann bei uns auch klick gemacht, was der Automat uns die ganze Zeit mit card sagen wollte. Damit du dir diesen Verzweiflungsmoment ersparst, halte am besten gleich eine Kreditkarte parat, wenn du eine Mautstation siehst, dann kann dir das nicht passieren. Aber nimm keine American Express.

Nimm eine Kreditkarte mit, aber lass die American Express zuhause.

Aus irgendwelchen Gründen hassen Franzosen American Express Kreditkarten, was wir auf die harte Tour lernen mussten – nämlich in Situationen die stressig waren. Immer dann, wenn entweder hinter uns eine Schlange war oder wir es eilig hatten, wurde unsere Kreditkarte nicht genommen. In Restaurants und Co. wird man gerne auch ganz komisch angeguckt, wenn man fragt, ob man damit bezahlen kann. Erst dachten wir, American Express wäre in Frankreich einfach unbekannt, aber falsch gedacht. Alle wussten wovon wir geredet haben, aber keiner mochte es einfach.

Obwohl wir all diese Dinge nicht wussten bevor wir nach Frankreich aufgebrochen sind, war das einer unserer besten Roadtrips und ich würde ihn jeder Zeit wiederholen. Wir haben so unglaublich viel von Frankreich in den 16 Tagen gesehen, in denen wir da waren. So viel hätten wir nie geschafft, wenn wir mit dem Flugzeug oder Zug gereist wären – auch wenn wir uns damit wahrscheinlich ein paar Schockmomente erspart hätten.

Schreibe einen Kommentar